Im Tempel, nun wieder alleine – ohne Julian -, stand nun die Woche vom 28. Januar bis zum 03. Februar an. Den Montag dieser Woche nutze ich vorallem für meine Unterrichtsvorbereitung, da ich mir vorgenommen hatte in den Unterricht eine Art Projekt ein zu bauen welches sich mit der Stadt Karlsruhe befasst, damit die Schüler auch etwas über Karlsruhe erfahren – es heißt ja schließlich „Karlsruhe Scholarship Programm“. Nachdem die Auseinandersetzung mit meiner Idee weitestgehend erledigt war, nahm mich Rev. Vipassi gegen Abend mit in ein nahegelegenes Kloster in Polhena – Ich war dort mittlerweile schon des öfteren, da Rev. Vipassi eine sichtlich gute Beziehung zu dem dort leitenden Mönch hat. In diesem Kloster dann, hatten wir ein sehr ausgiebiges Gespräch mit zwei deutschen Sri Lanka-Touristen aus Passau, was auch der eigentliche Grund unseres Erscheinen in Polhena war. Woher genau sie Rev. Vipassi kannten, Bzw. Speziell sich mit ihm treffen wollten, war weder ihm noch mir genau klar? (denn beide waren weder Mitglieder von Patenkinder Matara e.V. noch wussten sie von dem Projekt). Im Endeffekt aber war das Gespräch echt großartig, die beiden Deutschen waren sehr freundlich und auch ich habe über das Gespröch einige neue Dinge gelernt.
Dienstags, am Nächsten Tag dann, nutzte ich meine Zeit informierte mich noch etwas im Reiseführer um Umgebung, Land und Leute und sammelte noch weitere Ideen für meinen nächsten Unterricht, ehe eine etwas andere Aufgabe auf mich zukam. Rev. Vipassi hatte sich nämlich eine neues Handy, speziell ein IPhone gekauft. Da aber alle im Kloster, sowie er auch vor Kauf dieses IPhones, ein Android Handy nutzen, herrschte zunächst große Unwissenheit über die neuen Funktionen. Ich Stellte Rev. Vipassi dann das neue Handy ein, installierte Grundlegende Apps und konfigurierte es nach seinen Vorstellungen, worüber er sichtlich dankbar war. Nachdem auch diese Hürde geschafft war ließ ich den Tag noch gemütlich am Strand von Matara ausklingen.
Am darauffolgenenden Tag hat mich mein Freund Julian, der zu diesem Zeitpunkt in Hikkaduwa war, gefragt ob ich ihn dort nicht besuchen wolle. Also, da der Unterricht vorbereitet und Rev. Vipassi auch nichts sonderliches für den Tag vorgesehen hatte, machte ich mich per Zug auf den Weg in das westlich von Matara gelegene Hikkaduwa. Dort angekommen machten wir uns auf den Weg in ein anhegelegenes „Turtle hatchery & rescue center“ wo, wie der Name bereits verrät, Schildkröten aufgezogen Bzw. verletzte gerettet Bzw. aufgepäppelten werden. Es war ein Wundervolles Erlebnis. Speziell angenehm fände ich dass Gefühl zu wissen dass es wenigstens noch einpaar Personen das Wohl unseres Ozeanbewohner – Seeschimdkröten – am Herzen liegt.

nach dem Besuch im Schildkrötenzentrum machten wir uns auf an den bei Touristen sehr beliebten Strand von Hikkaduwa. Jedoch nicht mit dem Ziel nur Baden zu gehen. Stattdessen liehen wir uns Schnorchel und Flossen und Schnorchelten ein bis zwei Stunden durch das, nahe dem Strand vorgelagertem, Riff von Hikkaduwa. Die Korallen waren leider weitestgehend abgestorben, aber der fehlende Farbenglanz der Korallen würde durch eine überwältigende Dibersität an Meeresbewohnern ausgeglichen. So sahen wir, neben den zahlreichen in jeder Art und Farbe auftretenden „normalen“ Fischen, eine Meeresschildkröte – diesmal in freier Wildbahn ? – und einen Octopus ( was beim Schnorcheln sehr selten vorkommt.) Es war wunderschön und ist ein extrem empfehlenswertes Erlebnis.


Nach dem aufregenden Schnorcheltrip machte ich mich dann auf den Weg zurück in den Stempel nach Nawimana, wo ich auf der Stelle dem Schlaf verfiel.
Donnerstags, war dann ein besonderer Tag. Ein besonders trauriger Tag. Es standen nämlich zwei Beerdigungen an. Auf der einen Seite war es ein extrem neuer Einblick in eine mir fremde Kultur, die ich als Pauschltourist nie und nimmer so bekommen hätte, auf der Anderen Seite aber hätte sich wohl jeder gewünscht keine Beerdigung abhalten zu müssen. Die erste Beerdigung fand im Nachbarort statt hier waren Rev. Vipassi und ich eingeladene Gäste, da die Schwiegermutter des Englischlehrers des Scholarship-Programms beerdigt wurde. Die Beerdigung selber würde aber von den Mönchen des Ortes abgehalten. Ich habe eindrücke bekommen die mich warcheinlich nachhaltig prägen. Wahrscheinlich speziell auch weil es so ein trauriges Ereigniss war. Direkt im Anschluss an diese Beerdigung begaben sich ich, Rev. Vipassi und einige der Mönchen aus dem oben genannten Kloster in Polhena, zu einer Beerdigung in Nawimana. Hier wurde letztere von Rev. Vipassi abgehalten. Auf der einen Seite habe ich erneut Erfahrungen und Eindrücke gesammelt, auf der anderen Seite aber habe ich mich so unglaublich deplatziert gefühlt, da ich bei der zweiten Beerdigung, nicht so wie bei der ersten, wirklich niemanden kannte und auch keinerlei Kontakt zu der Familie des verstorbenen hatte. Bei der ersten Beerdigung immerhin, kannte ich Teile der Familie. Nichts desto trotz habe ich eine Menge Einblicke, Erfahrungen und Eindrücke Sammeln dürfen. Gegen Ende des Tages gab es dann aber noch einen fröhlichen Part, denn ich war zum Abendessen bei Miss Nayna, einer der Sekretärinen eingeladen. Bevor dass Essen Abern aufgetischt wurde machten Wien ich mit ihrem Mann und ihrer Tochter Maneesha einen kurzen Spaziergang durch die Umgebung, was wundervoll war. Speziell der Fluss Nilwal bei Dämmerung mit all den Wasserbüffeln, war wirklich wunderschön.

Freitags, nutze ich den Vormittag erneut um mein Unterrichtskonzeot für Samstag zu verbessern, ehe ich gegen Nachmittag einen kurzen Spaziergang zum nahegelegenen Tempel in Weherena Antratt. Letzterer überzeugt mit einer der größten Buddahstatuen des Landes welche durch ein 6-Stöckiges Gebäude gestützt wird. Das Gebäude selber ist innen mit Zahlreichen Wandmalereien, die die Geschichte Buddahs erzählen, verziert. Auch die zahlreichen unterirdischen Tunnels die den Tempelkomplex untergraben, waren bunt ausgeschmückt mit zahlreichen Wandmalerein und Statuen.

Samstags stand dann wieder der Unterricht an, wo ich die etwas älteren Schulklassen an die Grundlagen des deutschen Satzbaus heran führte, während ich mit den etwas jüngeren Schülern nochmal Aussprache und die letzte erlebte Grammatik wiederholte. Meiner Meinung nach ein sehr erfolgreicher Schultag. Sowohl für mich als auch für die Schüler. Am Samstag Abend war dann nicht mehr so viel zu tuen, weshalb ich mir den Luxus heraus nahm, als leidensfähiger langjähriger KSC- Fan, das erste Spiel der Rückrunde zu gucken. – ein kleines bisschen Deutschland in Sri Lanka?- .
Am nächsten Tag, stand dann wieder die „Damma School“, der Religionsunterricht an. Wo ich, wie üblich an der morgendlichen Zeremonie teilnahm und die darauffolgenden Unterrichtsstunden beobachtete. Nach Ende der „Damma School“ mussten einige Vorbereitungen für den Abend getroffen werden. Denn wir bekamen Besuch. Besuch von einer singhalesischen Familie (Mutter und Tochter) aus Deutschland, die ihre Verwandschaft in sari Lanka besuchten und in diesem Rahmen mit ihren Verwandten einen kurzen Besuch in unserem Tempel ankündigten. Die Familie war Rev. Vipassi bereits bekannt. Ich lernte sie neu kennen, auch wenn sie aus Karlsruhe bzw. Bretten stammt. Es war ein gelungener Abend für alle von uns. Rev. Vipassi zeigte unseren Gästen zunächst den Tempel und das Tempelgelände ehe wir für einige Snacks und einige Tassen Tee Platz im Waitingroom nahmen. Nach einem langen und spannenden Gespräch dann gingen die Gäste und ich zur Englischlehrerin nach Hause, wo wir zum Abendessen eingeladen waren. Rev. Vipassi war nicht dabei, da buddhistische Mönche in Sri Lanka kein Abendessen zu sich nehmen. Die singhalesische Familie war unglaublich nett und freundlich, speziell mit der Tochter die in etwa in meinem Alter war, verstand ich mich wirklich gut, was zur Folge hatte dass ich kurzerhand dazu eingeladen wurde die Familie in Negombo zu besuchen.