Reparaturen an Haus und Körper, abgeschmeckt mit einer Briese Stromausfall

Die neue Woche, die um den 25. Februar 2019, startete zunächst unschön. So quälten mich schon seit einigen tagen zwei offene Wunden an meinen Beinen Bzw. Füßen. Zwar waren diese nicht wirklich groß, aber dadurch dass sie scheinbar entzündet waren und stark eiterten schlossen sich die Wunden trotz kamen Wartens nicht von selbst, was der Grund dafür war dass sich Rev. Vipassi und ich dazu entschieden ins Krankenhaus zu fahren. Dort angekommen lieg alles eigentlich relativ schnell. Meine Wunden wurden ausgiebig gereinigt, abgedeckt und verbunden desweiteren bekam ich Antibiotika bis Ende der Woche verschrieben. Für alle die sich nun sorgen machen: Mir geht es wieder gut, es war auch grundsätzlich kein Weltuntergang sondern eher eine Vorsichtsmaßnahme. Zurück vom Krankenhaus dann, half ich noch ein Wenig den Sekretärinnen im Büro und lies den Abend im Tempel gemütlich austrudeln.

Kurz Nach dem Krankenhausbesuch

Am Nächsten Tag dann ergriff ich Eigeninitiative. Da mir nämlich seit Ankunft im Tepel die ein oder anderen Schäden Beziehungsweise Mängel an den Einrichtungen des Projektes auffielen, setzte ich mich mit Samuel Degen (1. Vorsitzender von Patenkinder Matara) in Kontakt um ihm mitzuteilen dass ich mich erkundigen werde wie die Einzelnen Schäden zu beheben sein, speziell zu welchem finanziellen Aufwand. Da man aber für einen jeden Kostenvoranschlag erstmal alle Mängel ausfindig machen muss, verbrachte ich den Gesamten Montag damit alle Mängel zu finden, diese Aufzunotieren und die ungefähren Kosten zubestimmen. Die ganze Analyse umfasste sowohl den Computerraum (in dem von den 9 Computern leider nur 2 einsatzfähig waren) als auch alle elektrischen Einrichtungen, wie Lampen die nicht funktionierten beziehungsweise bei denen Glühbirnen fehlten, bis hin zum Spielplatz bei dem das Karusell leider defekt war. Ich listete zunächst alle Mängel auf und wegte ab welche ich selber beheben könne und für welche wir einen Handwerker benötigten. Diese Liste übersendete ich dann Samuel Degen um ihn auf dem Laufenden zu halten.

Ich hätte am liebsten direkt den Mittwoch auch in diese Reperaturen investiert, Da ich so unglaublich motiviert war. Jedoch stand dem ganzen eine Zeremonie in Comombo im Wege, bei der Rev. Vipassi und ich eingeladen waren. Dem entsprechend machten wir uns früh Morgens um 6:30 auf nach Colombo. Dort angekommen erwartet mich eine Art Zeremonie die mir neu war. Sie bestand daraus, dass alle anwesenden Mönche in einer großen Speisehalle an einer Rundentischordnung beisammen saßen und von den anwesenden Gläubigen mit zahlreichen Essensgängen bedient wurden. Besonders befremdlich war der Fakt, dass den Mönchen das Essen beinahe bis zum Mund gereicht wurde. Sprich, standen vor einem Mönchen zwei tellernde deutete er auf den Teller von dem er zu erst essen wolle und dieser wurde ihm dann an den Tischrand geschoben. Irgendwie war es faszinieren aber auch, als Christ, etwas befremdlich.

Speißung der Mönche

Man sollte an dieser Stelle aber auch erwähnen dass es sich bei den eingeladenen Mönchen nicht um irgendwelche Mönche handelte, sondern um die geistliche Elite von Sri Lanka. So ergab sich mir die Möglichkeit eine ausgiebige Diskussion mit dem führenden Professor in Sachen „Lehre des Buddhas“ zu führen. Eine einmalige Gelegenheit. Die Zeremonie endete gegen 12:00. Danach machte sich Rev. Vipassi mit dem Chefmönch des Klosters in Colombo auf, um eine neues Auto zu kaufen. Ich verblieb im Tempel mit Naradd Thero und Visudhi Thero. Naradd Thero hätte ich ja bereits schon in meinem letzten Beitrag vorgestellt. Visuddhi Thero noch nicht. Er ist ein weiterer Mönch welcher ursprünglich vom Tempel in Matara stammt, nun aber in Colombo untergebracht ist. Er ist ein sehr guter Freund von Naradd Thero, und nun auch von mir. Visuddhi Thero, welcher mindestens genauso liebenswert und freundlich ist wie Naradd Thero, verblieb mit mir in Naradd Thero im Tempel. Zusammen mit den beiden schlugen wir die Zeit tot, ehe Rev. Vipassi gegen 19:00 wieder zurück zum Tempel kam, und wir uns wieder auf den Weg zurück nach Matara machten.

Visuddhi Thero und ich beim Philosophieren über Gott und die Welt.

Am Donnerstag dann standen wieder die Reperaturen im Vordergrund meiner Tätigkeit. So kam zum einen ein Handwerker um abzuschätzen wie viel die Reperatur des Karusells kosten würde. Letzteres würde auf ca. 15000 LKR geschätzt, diese Zahl sollte noch wichtig werden. Außerdem fuhren Nayana-Miss, Kanthi-Miss und ich runter nach Matara um all die Computer zum Computerladen zu bringen die wir selber nicht repetieren konnten. Auserdem machten wir ausfindig wie viel neue Tastaturen und „Computer-Mäuse“ kosten würden, da meist daran eine Nutzung der funktionierenden Comouter scheiterte.

Beschriftung der beschädigten Computer und Powerguards für den Computerladen.

Im Anschluss an den Computerladen, besuchten wir noch eine Möbelhaus um nach zu gucken wie viel zwei neue Stühle für den Computerraum kosten würden, da leider zwei beschädigt waren.

Freitags dann würde uns telefonisch mitgeteilt wieviel die Reperatur der Computer, Powerguards und Bildschirme kosten würde, so dass ich alle Kosten für den Computerraum zusammen addieren könnte und diesen Kosenvoranschlag an Herrn Samuel Degen weiterleiten konnte. Gegen Nachmittag dann nahmen Kanthi-Miss und ich noch die vier Nähmaschienen, welche für die Nähkurse Samstags genutzt werden, unter die Lupe. Und siehe da, von den vier Nähmaschienen war nur eine Funktionsfähig. Da wir aber nicht in der Lage sind solch eine Nähmaschiene eigens zu Reparieren, bestellten wir hierfür auf die nächste Woche einen „Handwerker“ um einen Kostenvoranschlag zu stellen. Den Produktiven Tag, ließ ich dann am bezaubernden, aber leider von Touristen überrollten Strand von Mirissa vor dem Sonnenuntergang mit etwas Seafood und einer Tablette Antibiotika ausklingen.

Samstag stand dann wie jedes Wochenende die Schule an. Hier setzte ich mir für diesen Tag das Ziel, zunächst mit den etwas langsameren Klassen den grammatikalischen Vorsprung der schnelleren Klassen wieder gut zu machen, während ich den schnelleren, meist älteren Klassen ein Paar Vokabeln beibrachte. Denn Grammatik ist schön und gut, aber ohne entsprechende Vokabeln ist Satzbau leider unmöglich. Hier bei nutzte ich einen Raffinierten Trick, da ich nicht ständig Englisch zu Deutsch Vokabel-Übersetzungen machen wollte. So sollte jeder Schüler fünf Hobbys in Form einer simplen Zeichnung darstellen. Der Schüler wählte dann eines dieser Hobbys und schrieb es auf Singhalesisch an die Tafel, während ich das Bild „Übersetzte“ beziehungsweise das deutsche Pendant dahinter schrieb. So ergab sich eine Singhalesisch-Deutsch Vokabel Seite, worüber ich auch ein wenig Stolz bin?. Nach dem Unterricht, kam dann noch Spontan Visuddhi Thero aus Colombo über das Wochenende zu Besuch. Mit ihm zusammen schaute ich dann Abends, als leidensfähiger KSC-Fan noch Fußball. Das Top-Spiel der Saison, welches einfach nur nerven aufreibend war und ich mich gegen Ende nicht mehr halten könnte meinen Emotionen über den Sieg freien Lauf zu lassen?. Da dies Visuddhi Theros erstes Fußballspiel war dass er mit einem deutschen guckte, war einfach enorm fasziniert wie viele Emotionen dann doch in so einer simplen Sportart stecken können. Aber es packte ihn dann auch selber mit den Emotionen und freute sich für jede Gelungen Aktion mit mir mit. Ein wirklich witziges Erlebnis.

Der Sonntag Morgen startet wie immer mit einer kurzen Zeremonie und der nachfolgenden Damma-School bei der heute Visuddhi Thero den Unterricht übernahm. Nachdem er dies geraten hatte und auch ich meine anstehenden Arbeiten, hauptsächlich Kostenkalkulationen, erledigt hatte spielten wir beide noch etttliche Runden Schach. Beziehungsweise ich erklärte es ihm.

Visuddhi Thero und ich beim Schachspielen

Nach dem der Nachmittag dann so vor sich hin schwindete, machte ich mich gegen früher Abend auf nach Matara um einige Lebensmittel einzukaufen, denn ich hatte vor am Abend für Miss Rathna (die Englischlehrerin) und ihre Familie etwas typisch deutsches zu Kochen. Wobei es nicht allzu leicht war ein typisch deutsches Gericht zu finden, welches mit den hier vorhandenen Lebensmitteln zu Kochbar ist. So entschied ich mich Endeffekt dazu für Miss Rathna Käsespätzle zu kochen. Natürlich hätte ich den Spätzleteig auch irgendwie durch einen Nudelsieb pressen können, aber dann wären es eben keine richtigen Spätzle. So könnte es sich mein Ego einfach nicht nehmen lassen die Spätzle selber zu Schaben — Typisch deutsch eben. Das schlussendlich Resultat überraschte mich selber, da es bei weitem besser war als erwartet. Einziges Manko war der deutlich zu fettig singhalesische Käse. Aber mit etwas Salz und Pfeffer ausgeglichen, schmeckte es wirklich hervorragend, obwohl all dass unter wiedergeben Bedingungen geschah. Aufgrund eines Unwetters hatten wir nämlich, bis auf die letzten 10 Minuten des Kochverfahrens keinen Strom, weshalb ich unter Kerzenschein kochen durfte. Auch eine komplett neue Erfahrung?.

Spätzleteigherstellung unter Kerzenschein
Ich beim Spätzle-Schaben. Hier gab es für 5 Minuten wieder Licht?
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